Vorwort
Die Bankenkrise führt uns derzeit deutlich vor Augen, welche Probleme entstehen können, wenn Systeme nicht auf Nachhaltigkeit und Effizienz ausgerichtet werden.
Hans Carl von Carlowitz, Oberberghauptmann am kursächsischen Hof in Freiberg (Sachsen) entwarf dieses Prinzip der Nachhaltigkeit erstmals 1713 für die Forstwirtschaft. In seinem
Buch über die Ökonomie der Waldkultur, die „Silvicultura oeconomica“, 1713 erschienen, heißt es unter anderem:
„Wenn nicht … alle ersinnliche Mittel angewendet werden, dass eine Gleichheit zwischen An- und Zuwachs und zwischen dem Abtrieb derer Hölzer erfolget, so … muss … Mangel entstehen … Wird der halben die größte Kunst, Wissenschaft, Fleiß und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen, wie eine sothane Conservation und Anbau des Holzes anzustellen, dass es eine kontinuierliche, beständige und nachhaltende Nutzung gebe; weilen es eine unentbehrlich Sache ist, ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag.“
Dieses Prinzip der Nachhaltigkeit bedeutet in etwa, dass eine Entwicklung nur dann als nachhaltig zu bezeichnen ist, wenn sie den Bedürfnisse der jetzigen Generation entspricht, ohne die Perspektiven künftiger Generationen in Frage zu stellen. Eng mit der Nachhaltigkeit verknüpft ist die Effizienz, die das Verhältnis vom Nutzen zu dem Aufwand darstellt, mit dem der Nutzen erzielt wird. Effizient kann ein System nur dann auf Dauer arbeiten, wenn es das Prinzip der Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Mit diesem zweiten Moosburger Umwelttechnikforum „Effizienz auf Kläranlagen“ möchten wir, das Bayerische Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie – BIUKAT e.V., anhand von Praxisbeispielen darstellen, wie Kläranlagen effizienter arbeiten und dieses Grundprinzip der Nachhaltigkeit berücksichtigen können. Drei Vortragsreihen aus den Bereichen Abwasserreinigung und Nährstoffrückgewinnung, Energieerzeugung und Nutzung sowie Klärschlammentsorgung geben Anregung und Orientierung.
Gemäß unserem Motto „BIUKAT vernetzt Wissen“ sehen wir unsere Fachtagung, die wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der Bayerischen Verwaltungsschule veranstalten, als Marktplatz der Meinungen und Drehscheibe zum Wissenstransfer.
„Wissen ist Macht.“ (Sir Francis Bacon (1561–1626). Mächtig ist aber nur der, der auch in der Lage ist, Wissen anzuwenden und in die Praxis umzusetzen.
Moosburg, 13. November 2008
Der Vorstand
Oliver Berghamer, Roland Littmann, Dr. Jörg Strunkheide, Dr. Josef Hofmann, Hans Stanglmair
Weitere Downloads
- Vorwort
- Grußwort von Erich Englmann
- Referentenverzeichnis
- Tagungsband Endversion Teil1
- Tagungsband Endversion Teil2
Vorträge
- Wie werden Kläranlagen zu wertvollen Bausteinen im Energiemix? (Oliver Berghamer)
- Welche Chancen bietet die Kofermentation nicht ausgefaulter Abwasserschlämme? (Johann Buchmeier)
- Wie kann der Faulungsprozess zuverlässig gesteuert werden? (Steffen Wiegland)
- Wie können Arzneimittel aus dem Abwasser kostengünstig entfernt werden? (Dr.-Ing. Jörg Strunkheide)
- Die Thermodruckhydrolyse – ein alternatives Verfahren zur Klärschlammbehandlung? (Rudolf Stahl)
- Welche Möglichkeiten zur Nährstoffentfernung aus dem Abwasser gibt es? (Dipl.-Ing. Harald Späth)
- Wie kann die kommunale Zusammenarbeit bei der Klärschlammentsorgung organisiert werden? (osef Oberhofer und Professor Andreas Ottl)
- Wie sieht das SDN™ –Verfahren der Fa. Süd-Chemie in der Praxis aus? (Dipl.-Biol. Karin Kulicke )
- MAP-Kristallisation in der Schlammbehandlung – Problem oder Potenzial? (Bernd Kalauch und Wolfgang Ewert)
- Welche Vorteile bietet die interkommunale Klärschlammbehandlung in Dinkelsbühl? (Jürgen Hübner)
- Welche Abfälle eignen sich zur Kofermentation in Faultürmen? (Dr.-Ing. Klemens Finsterwalder)
- Welche Probleme können sich aus organischen Schadstoffen in Klärschlämmen ergeben? (Dr. Michael Gierig)